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Samstag der Vierzehnte

by John Vida

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1.
Toastbrot 02:32
Ich muss shoppen, sonst hab ich nichts zu essen und das nervt mich. Muss waschen, sonst hab ich keine Klamotten und das nervt mich. Muss chillen, sonst hab ich keine Power, doch die Zeit, die reicht nicht und das nervt mich. Nichts als Stress, Vollgas, Hektik. Wie ein Lachs flussaufwärts auch nie Pause macht, lieg ich wach ... und spreche mit mir: „Ey, dieser Tage muss man stark sein. Sei stark! Und den Moment genießen denn die Zeit rast.“ Doch ich bin nicht stark, sondern weich wie Toastbrot, nasses Toastbrot - alles trostlos. Fühl mich wie bei ‘ner Verlosung ohne Los: kann nicht gewinnen. Lotto ohne Kreuzchen hat keinen Sinn. (Und) plötzlich ist mir alles klar. Niemand hat die Wahl. Schnee taut und fließt ins Tal. Folgt seinem Schicksal. „Reiß dich zusammen. Du hast keinen Arsch in der Hose, Alter! Keine Eier! Übertreibst maßlos! Träum weiter!“ Ich sag „Nee. Das ist nicht das Problem. Sondern bei jedem Schritt, find ich‘s grad angenehm -zack- wächst die Hose mit. So bleib ich klein. Steck in der Hose wie im Zirkuszelt. Schuhe wie Clownschuhe. Warte auf ‘n Wechsel. (...) Es wär Klischee zu sagen, dass ich Frauen und Sportwagen lieb. Ich brauch kein Boot, das in irgendeinem angesagten Hafen liegt. Ey mann, natürlich fänd ich auch ‘n Boot geil, doch das ist so weit. Bei mir ist gerade Toastbrotstyle.
2.
Kein Thema 03:00
3.
Leute betäubt euch in der Disko. Ich finde das behindernd. Ich bin jemand, der lieber handelt bis sich was verändert. Die Disko sieht dich als wandelndes Portemonnaie. Saugt dich ohne Herz aus, bis du morgens gehst. Je mehr du trinkst und feierst, desto mehr akzeptierst du die Umstände in denen du lebst, desto mehr vegetierst du. Blind und taub. Hauptsache dich dürstet. Zeit zum Denken ist das, was jeder fürchtet. Bereit? Für etwas mehr Selbstkontrolle? Bereit? Für ‚ne verantwortliche Rolle? Ey, ich kann nie wirklich feiern, weil ich immer an morgen denk. Und nicht an Drogen häng. Irgendwann kommt der Moment: (Ich werde) müde und wirklich langsam und sage „Tschüs, ne. vielleicht bis nächsten Samstag!“ Sei mit dabei! Leute sagen, du musst dich mehr konzentrieren. Leute wollen immer mehr kontrollieren. Scheiß auf Kontrolle! Scheiß auf Pessimismus! Hin zur Party, weg vom fesselnden Mechanismus! Bei Party denkst du nicht nach. Bei Party schaltest du ab. Bei Party fragt dich niemand nach dem Morgen danach. Ey, lass ma laufen. Der Tag nimmt seinen Lauf auch allein. Scheiß drauf! Nimm in Kauf, dass ein Tag verstreicht! Wenn‘s nur ein Tag ist ok. Noch ein Tag ok. Wenn‘s noch ein Tag ist ok. Wenn‘s noch ein Tag ist ok. Deine Sehnsucht, deine Wünsche, die Künste denken sich allmählich, du bist nicht mehr der Jüngste. Also mach was. Sonst werd ich...
4.
Nirgendwo 03:18
Eine Wolke zieht über mich hinweg. Wollte die überhaupt schon weg? Eine kleine Brise reicht. Wahrscheinlich denkt sie „Tja, ich bin wohl zu leicht.“ Und so treibt sie dahin wo der Wind sie will. Doch da der Wind blind ist, fliegt er ohne Ziel genau dahin wo die Wolke will. Denn sie sieht und beschreibt ihm die Welt und wie schön sie ist. Und da die Wolke so reich an Bildern ist, umarmt der Wind sie und hält sie fest. Keine Sonne und der Himmel ist lila. Und der Wind übertönt die Lieder. Verdammt wo sind wir? Ich glaub wir sind John Vida. Wir sind schon wieder nirgendwo. Ich war schon tagelang auf dem Weg nach nirgendwo. Da sagte mein Schatten mir plötzlich Lebewohl. Und so zog ich ohne Schatten - nur meine Spuren als Begleiter - weiter bis an einem Tag meine Spuren sagten: Halt mal! Immer läufst du vor und wir hinten. Das ist echt nicht fair. Wir wollen auch mal vorlaufen und du hinterher. Die Spuren waren schon meilenweit voraus. Und inmitten vom Nirgendwo trafen sie ganz plötzlich auf den Wind und die Wolke mit Geschichten aus der Zeit, von der ich auch gern hören wollte. Doch ich war leider nicht dabei.
5.
Es geht uns gut. Es fehlt uns an nichts. Wir sind froh. Wie Tiere im Zoo. Ich frage mich wie‘s dir gefällt, allein mit mir den ganzen Tag. Vielleicht bist du auch nur mein Spiegelbild. Ich schwitz‘ allein im Hamsterrad. Die Zeit verstreicht ohne, dass man sie sieht wie eine leise Melodie. Und wenn es dich so wie du warst noch gibt, dann bitte ich dich auf Knien: Bitte ändere dich nie! Wenn du wissen willst, was für mich zählt, werd ich‘s dir eventuell zeigen. Wenn du wissen willst, was wirklich zählt, werd ich höchstwahrscheinlich schweigen. Ich weiß nicht, wer du bist. Wer ich bin. Wer wir sind. Ich weiß nur, dass alle anderen anders sind. Die Zeit verstreicht ohne, dass man sie sieht wie eine leise Melodie. Gestern noch Kind und den Rest dann wie sie.

credits

released June 30, 2012

Gesang, Cajon: Moritz
Gitarre, Gesang, Ukulele: Lennart


Aufgenommen und gemischt im Tonstudio Krumme in Bremen.

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John Vida Hanover, Germany

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